Ein Beispiel für Engagement
Friedrich Frey wurde in einem Festakt das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Gingen verliehen. Dabei gab es viel Lob für den langjährigen Rat.
Gingens neuer Ehrenbürger Fritz Frey war ob der vielen lobenden Worte sprachlos.
Einen ganzen Abend im Rampenlicht zu stehen und lobende Worte zu hören – damit hatte Friedrich Frey nicht unbedingt gerechnet. Doch wer sich seit Jahrzehnten für seine Gemeinde verdient gemacht hatte, der sollte am vergangenen Samstag auch gebührend gefeiert werden. Zu einer offiziellen Feierstunde und Ehrung in der Hohensteinhalle hatte die Gemeinde Gingen eingeladen, die Jagdbläser der Kreisvereinigung Göppingen, der Musikverein Gingen sowie die Landfrauen Gingen sorgten für ansprechende Unterhaltung.
Der Gemeinderat Gingen hatte in seiner Sitzung vom 21. September 2021 einstimmig entschieden, Friedrich Frey das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Eine hohe Ehre, denn dieses Ehrenbürgerrecht wurde erst zum zweiten Mal in der Geschichte Gingens vergeben. Bürgermeister Marius Hick würdigte Friedrich Frey als jemanden, der „fast sein ganzes Leben lang seine Gemeinde mitgestaltet hat und immer einen guten Draht zu den Menschen hier hatte“. 1975 entschloss sich Friedrich Frey bei der Kommunalwahl anzutreten, ihm ist es anschließend jahrzehntelang gelungen, neben Verantwortung im Familienbetrieb auch Verantwortung in der Gemeinde zu übernehmen. Wie es schon andere zuvor in seiner Familie taten: Friedrich Freys Großvater war Kämmerer der Gemeinde, sein Vater Kreisrat. Ende 2021 schied Friedrich Frey nach 46 Jahren politischem, ehrenamtlichem Einsatz aus dem Gemeinderat Gingen aus, über 32 Jahre war er stellvertretender Bürgermeister und hatte in verschiedenen Ausschüssen gewirkt.
„Sie waren Neuem gegenüber immer aufgeschlossen und haben engagiert Aufbruch und Zukunft gewagt. Das Ausruhen war Ihnen stets fremd“, lobte Bürgermeister Hick den neuen Ehrenbürger. Außerdem sei dieser auch über die Politik hinaus ein bleibendes Vorbild in Gingen, so habe er sich in verschiedenen Vereinen und Ehrenämtern eingebracht, etwa den Bau des neuen Schützenhauses vorangetrieben oder auch die Jugendarbeit im Rahmen des Schülerferienprogramms gefördert. „Sie sind außerdem Jäger und Jagdpächter, lesen viel, sind geschichtlich versiert, erfolgreicher Winzer und begeistern sich für die Natur. Für die Gemeinde sind sie ein wandelndes Lexikon.“
Marius Hick lobte außerdem Friedrich Freys zupackende Art, seinen junggebliebenen und wachsamen Geist und bezeichnete ihn als „leuchtendes Beispiel für herausragendes Engagement in der Gemeinde“.
Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, würdigte Friedrich Frey als jemanden mit einem Herz voller Idealismus, Engagement und Pflichtbewusstsein: „Sich neben dem Beruf, der Familie und den Kindern noch so viele Jahrzehnte in einer Gemeinde und im Gemeinderat zu engagieren ist nicht selbstverständlich.“ Seine Berufung zum Ehrenamt habe ihn zu einer echten Institution in Gingen gemacht und diese Ehrenbürgerwürde sei eine Auszeichnung auf Lebenszeit.
Klaus Staffa, Gingens zweiter stellvertretender Bürgermeister, betonte bei seiner Rede, dass die Verleihung des Ehrenbürgerrechts von der gesamten Verwaltungsspitze sowie dem Gemeinderat einstimmig unterstützt wurde. Man sei als Fraktion stolz, Friedrich Frey nach wie vor in den eigenen Reihen zu wissen.
Friedrich Frey selbst war angesichts der vielen lobenden Worte ein wenig sprachlos: „Ich bin überwältigt über so viel Anteilnahme heute Abend, damit habe ich in dieser Form nicht gerechnet. Meine Arbeit im Gemeinderat hat mir immer gefallen, auch in Zeiten, in denen es mit sehr viel Emotionen an die gestellten Aufgaben ging. Ich möchte mich für die langjährige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit über Fraktionsgrenzen hinweg bedanken.“
Bericht von Andrea Rothfuß, Geislinger Zeitung, 06.05.2022