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Gingen erleben
info
Historischer Rundweg

Hauptbereich

Entdecken Sie die Geschichte der Gemeinde Gingen an der Fils

Kommen Sie mit auf eine Zeitreise durch die vergangenen Jahrhunderte und durch die Gemeinde Gingen an der Fils: Der Historische Rundweg erzählt auf 15 Stelen und Tafeln die Meilensteine der "Perle des Filstals" sowie ihre Sehenswürdigkeiten.

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Teile des historischen Rundwegs zählen zur Route Industriekultur im Filstal.

Die einzelnen Stationen in einer Übersicht:

1. Gingen wird verschenkt: Der Ursprung

Gingen an der Fils geht auf eine Gründung durch die Alamannen zurück. Am Wechsel vom 9. zum 10. Jahrhundert gehörte der Ort zum Eigenbesitz der deutschen Königin Kunigunde.

Diese schenkte 915 den Verwaltungsverband Gingen an das Reichskloster Lorsch an der Bergstraße. Er umfasste den Zentralort Gingen mit sechs Siedlungen, bestehend aus 23 Gutshöfen, auf denen etwa 590 Menschen lebten und arbeiteten.

1147 erwarb Stauferkönig Konrad III. in einem Tauschgeschäft mit dem Kloster Lorsch die Herrschaft über den Verwaltungsverband Gingen, das Patronat blieb beim Kloster. Die Staufer waren von 1147-1268 die Gingener Dorfherren, ihnen folgten bis ungefähr 1310 sämtliche deutschen Könige nach.

1311 hatten die Grafen von Helfenstein Gingen in ihre sogenannte Untere Herrschaft eingliedern können.

1403 ging Gingen nach dem Tod der letzten Helfensteiner Gräfin, Maria von Bosnien, an die von Patriziern regierte Reichsstadt Ulm über.

1803 gelangte Gingen gemeinsam mit der Reichsstadt Ulm unter die Herrschaft des Königreichs Bayern. Erst im Grenzvertrag von

1810 gelangte der Ort unter die Führung des Königtums Württemberg und teilte dessen weitere politische Entwicklung. So wurde Gingen

1871 Bestandteil des Deutschen Kaiserreichs, dann nach der Revolution von 1918 Teil der Weimarer Republik, ab

1933 Teil des Dritten Reichs unter den Nationalsozialisten und seit

1949 Teil der Bundesrepublik Deutschland.

2. Sauerbrunnen als Heilquelle

In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre erklärte sich die Gemeinde Gingen zum Luftkurort. 1931 beschloss man, auf einem gemeindeeigenen Grundstück an der Bahnhofsstraße nach Mineralwasser zu bohren. Ein Jahr später wurde man in 149 Metern Tiefe fündig. Man stieß auf glauber-, bitter- und kochsalzhaltiges Wasser. Wegen seiner abführenden Wirkung erhielten es die Krankenhäuser von Geislingen und Göppingen kostenlos. Ab 1933 wurde die Vermarktung des Wassers mit eigenem Flaschen- etikett organisiert. Ein Gingener erhielt dafür das alleinige Vertriebsrecht. Deshalb gaben ihm die Dorfbewohner den Hausnamen „Limonader“. Das Gelände rund um den Brunnenstock sollte in eine Kuranlage mit Brunnen, Badehaus und Ruheplatz umgewandelt werden. Der Brunnen wurde 1933 oder 1934 errichtet. Doch allen anderen Plänen bereitete der Zweite Weltkrieg ein Ende. In den 1960er Jahren verfiel der erste Brunnen, Jahre später wurde auch noch die Quelle zugeschüttet. Anstelle des alten Brunnens entstand 1999 ein modernes Brunnen- becken in Erinnerung an die Gingener Mineralquelle.

3. Erstes Industriegebiet: Buchsteiner

Global Player

Johannes Buchsteiner erbaute 1912 auf dem heutigen Areal das erste Gebäude zur Herstellung von Hornwaren aus Büffelhorn, die aus Argentinien, Brasilien und Indien bezogen wurden. Daran erinnert das Firmenlogo und der Slogan „Die Marke mit dem Büffelhorn“.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde die handwerkliche Herstellung von Bestecken aller Art aus Horn und Celluloidplatten wieder aufgenommen.

Ab 1924 stellte Buchsteiner sein eigenes Rohmaterial Kunsthorn her, was zur Erweiterung des Betriebs und des Sortiments führte. 1926 wurde erstmals die Leipziger Messe besucht, um den Export zu steigern.

In den 30iger Jahren ermöglichte der Einsatz neuer Rohstoffe, wie Plexiglas und Polystyrol, die maschinelle Herstellung zusätzlicher Produkte wie Teller, Tassen etc.

Vor Ausbruch des 2. Weltkrieges waren 265 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg war über 4 Jahrzehnte durch starkes Wachstum geprägt.Die Zusammenarbeit mit dem Designer Wilhelm Wagenfeld brachte eine Vielzahl angesehener Produkte hervor. Buchsteiner-Haushaltwaren wurden weltweit zu einem Synonym für Langlebigkeit, beste Funktion, modernes Design und Qualität made in Germany.

Heute beliefert Buchsteiner weltweit namhafte Industrieunternehmen mit funktionalen Boxen als Verpackungs- und Werbemittel ebenso wie die Fitnessbranche mit zahlreichen Shakermodellen.

4. Alte Post

Kaiser Maximilian richtete 1490 die erste, dauerhaft betriebene Postroute von Mecheln nach Innsbruck ein (s. Tafel 6 ). Die ankommende Post wurde vor Ort weiter bearbeitet. Zeitweise hatte ein Bewohner in der Hinteren Gasse diese Aufgabe übernommen, wie der alte Hausname „Poster“ anzeigt. Er verteilte die angekommenen Briefe und nahm zu versendende entgegen und brachte sie zur Poststation und später zum Bahnhof (s. Stele 14 ).

Das erste Gingener Postgebäude entstand 1902 (siehe Abbildung oben). Nun wurden dort die Briefe und Pakete bearbeitet. Als die örtliche Wirtschaft in den Nachkriegsjahren stetig wuchs und immer mehr Waren verschickte, wurde das alte Gebäude zu klein. In den neuen Posträumen auf der gegenüberliegenden Seite gab es ausreichend Lagerplatz für Pakete und deren Abtransport. Im Jahr 1998 wurde das Postamt geschlossen und eine Postagentur eingerichtet.

5. Drei Mühlen und ein Elektrizitätswerk

Kurz hinter der Gemarkungsgrenze an der Fils zwischen Gingen und Kuchen begann der Mühlkanal, der zunächst nur die Obere Mühle (Mühlgasse 4-6) mit Wasserkraft versorgte und dann wieder der Fils zufloss. Ab 1540 nutzte man die Wasserkraft des Kanals ein zweites Mal. An seinem Ende entstand bei der heutigen Bahnhofstraße 10 eine Ölmühle. Der auf den großen Gingener Ackerflächen zur Herstellung von Tüchern angebaute Lein lieferte zusätzlich Leinsamen (s. Stele 11 ), aus dem ein begehrtes Öl gepresst wurde. Seit Ende des 16. Jahrhunderts zweigte gleich nach der Ölmühle ein Seitenarm des Mühlkanals zur neuen Unteren Mühle ab. Zuerst wurde dort Getreide gemahlen. Im Laufe der Jahrhunderte konnte in der Öl- und Unteren Mühle durch das Auswechseln der Technik auch noch Gips hergestellt und Bretter gesägt werden. Ein neues technisches Zeitalter begann, als Johannes Bader 1882 die Ölmühle erwarb und die Wasserkraft zur Gewinnung von elektrischem Strom nutzte. Mit der Trockenlegung des Mühlkanals in der Mitte der 1960er Jahre, verlor dann das Gingener Elektrizitätswerk seine Grundlage.

6. Reichsstraße, Poststation, Bundesstraße

Seit Urzeiten verbindet das Filstal den Verkehr zwischen Neckar und Donau mit Geislingen als einem der niedrigsten Aufgänge auf die Schwäbische Alb. Die Kaiser des Mittelalters reisten auf der Reichsstraße zur Königspfalz Ulm. Kaufleute nutzten die Straße für Warentransporte von den Handelszentren in Flandern und der Frankfurter Messe in Richtung Italien. Zum Schutz der Reisenden vor Überfällen, erbaute die Reichsstadt Ulm hier eine Geleitstation für bewaffnete Reiter.

Kaiser Maximilian richtete die erste Postroute zwischen Mechelen (Belgien) und Innsbruck (Österreich) mit 15 Stationen in Deutschland ein – eine davon in Gingen. Geleit- und Poststation umfassten einen großen Reitstall 3 und ein Wohngebäude 2 . Vor den Gebäuden wurde ein dreieckiger Platz angelegt, auf dem Fuhrwerke optimal wenden konnten. Gegenüber gab es eine Schmiede 1 für eine schnelle Reparatur der Wagen, Kutschen und Pferdegeschirre.

7. Die alte Amtsscheuer

Ursprünglich befand sich das Gingener Verwaltungszentrum bei einem der vier Urhöfe (s. Tafel 8 ). Zur Steigerung ihrer Einnahmen verpachtete die Reichsstadt Ulm diesen Hof und errichtete statt dessen ein neues Zentrum. Spätestens seit 1659 residierte der Ulmer Amtmann auf dem Areal in der Pfarrstraße.

Es umfasste ein Wohnhaus (Pizzeria Sonne) und die Amtsscheuer (Kreissparkasse). Im Wohnhaus war die Amtsstube und ein großer Saal eingebaut. Hier fanden öffentliche Versammlungen und niedergerichtliche Verhandlungen statt. In der Amtsscheuer wurden die Abgaben von Grünenberg, Kuchen, Süßen und Gingen an die Reichsstadt gesammelt und vermarktet. Dazwischen lag ein bewusst angelegter Dreiecksplatz für Wendemanöver der anliefernden Fuhrwerke, unmittelbar hinter dem Amtshaus war eine Schmiede. Im Zuge einer Rationalisierung der Ulmer Verwaltungszentren im Jahre 1774, wurde der Amtssitz nach Süßen verlegt. Seit dieser Zeit ist das ehemalige Amtshaus ein Gasthaus. Dort wurde in den 1860er Jahren die erste funktionierende Wasserleitung im Ort eingebaut.

8. Die Urhöfe

Als die Alamannen ihre Siedlungen anlegten, gründeten sie zunächst meist zwölf Bauernhöfe. Der Status eines Hofes blieb oft über Jahrhunderte erhalten. So bestand bis ins 19. Jahrhundert diese alte Hofgerechtigkeit für drei aneinander angrenzende große Gingener Grundstücke. Das erste Grundstück liegt heute jenseits der Hindenburgstraße (Hotel Chris). Dort fanden Archäologen Beweise für ein Wirtschaftsgebäude aus dem 8.-12. Jahrhundert. Der ehemalige Hof auf dem Gelände der Großen Gasse 1 war die Taverne und der Versammlungsort im Dorf. Deshalb besaß dieser Hof auch ein Braurecht. Im 19. Jahrhundert lautete die Adresse vom Areal Große Gasse 5 „Im Hof“, der Hausname war „Hofbauer“. An diesem Platz lag das alte Verwaltungszentrum des Orts. Von hier aus wurden zeitweilig die Siedlungen Grünenberg und die alten Lorscher Besitzungen bis zum Aasrücken zwischen Hohenstaufen und Rechberg verwaltet. Der Hof in der Bauerngasse 6-10 war der Widdumhof, der der Versorgung des Pfarrers diente. Diese drei Höfe lagen in einer Reihe und bildeten einen strategischen Riegel im Filstal. Auf den mittelalterlichen Höfen lebten jeweils etwa 30-40 Personen.

9. Alte Schule und Schnapper

Spätestens mit der Ulmer Reformation im Jahre 1531 wurde in Gingen eine Schule eingerichtet. Schließlich mussten die Kinder von Beginn an in den neuen Glauben eingeführt werden. Die älteste Schule war in einem Gebäude in der Hinteren Gasse untergebracht gewesen, ehe die Reichsstadt Ulm das Gebäude in der Pfarrstraße kaufte und für ihre Zwecke einrichtete. Die Schule stand unter der Aufsicht des Pfarrers, der anfangs gemeinsam mit dem Mesner unterrichtete. Später wurden eigens Lehrer dort angestellt. Bis 1873 erfüllte dieses Gebäude seine Funktion. Vor dem alten Schulhaus steht der Schnapperbrunnen. Die Gingener werden von den Nachbargemeinden als „Schnapper“ bezeichnet, weil sie schnell auf plötzlich auftretende Gegebenheiten reagieren. So schnappten sie angeblich der Gemeinde Kuchen sieben Quellen auf deren Gemarkung vor der Nase weg, die fortan als Grundlage für die Gingener Wasserversorgung dienten. Der Brunnen ist ein Geschenk der Gingener Vereine an den Ort und wurde vom Gingener Künstler Hans Neuwirth gestaltet.

10. Die älteste Kircheninschrift im deutschsprachigen Raum: Johanneskirche

Die Anfänge der Pfarrei Gingen

Königin Kunigunde schenkte 915 den Verwaltungsverband Gingen mit sieben zugehörigen Siedlungen dem Reichskloster Lorsch. Dessen Abt Salemannus ließ eine Privatkapelle errichten.

Die älteste Kircheninschrift Deutschlands

Am 1. Februar 984 weihte der Konstanzer Bischof Gebhart diese Kapelle. Zur Erinnerung an das Ereignis wurde ein Stein mit Inschrift in das Mauerwerk eingefügt. Diese Inschrift gilt heute wegen ihrer Form der Datierung auf der Grundlage des Geburtsjahres von Jesus Christus als älteste Kircheninschrift im deutschsprachigen Raum.

Von der Kapelle zur Wehrkirche

Aus der kleinen Privatkapelle entwickelte sich im Laufe der Zeit eine der größten Dorf- kirchen in der Umgebung. Vor 1280 entstand der Wehrturm, ein Bollwerk mitten im Filstal. Das Gelände rund um die Kirche erhielt eine imposante Wehrmauer mit einer starken Toranlage. 1463 wurde dem Turmsockel der gotische Spitzhelm aufgesetzt und 1512 das Kirchenschiff auf seine heutige Größe erweitert.

Abt, Erzbischof, Reichsstadt – die Herren über die Kirche

Das Reichskloster Lorsch an der Berg- straße gründete die Gingener Pfarrei. Gemeinsam mit dem Kloster wurde sie 1232 in das Hochstift Mainz eingegliedert. Bis etwa 1605 blieb das Erzbistum Mainz Gingener Patronatsherr, denn der Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg konnte 1531 die Einführung der Ulmer Reformation zunächst teilweise verhindern. Erst 1605 wurde Gingen vollständig evangelisch. Zwischen 1803 und 1810 war der katholische bayerische König Patronatsherr der evangelischen Kirche Gingen. Mit dem Staatsvertrag von 1810 kam die Pfarrei an das Königreich Württemberg und ist seither Teil der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

11. Vom Lein zum Tuch: Weberviertel

Rohstoff Lein

Seit dem Mittelalter gab es zahlreiche Weber in Gingen. Der Lein war ein Produkt aus dem Zyklus der Dreifelderwirtschaft. Zu Fäden versponnene feine Leinfasern zog man als Kettfaden auf den Webstuhl. Den Schussfaden wickelte man auf sogenannte Schiffchen. Kettfaden und Schussfaden wurden zu Tüchern verwoben. Beim Webvorgang arbeiteten vier bis sechs Personen – Garnspinner, Weber und Zimmermänner – an einem Webstuhl. Lein kann nur bei hoher Luftfeuchtigkeit verarbeitet werden. Webstühle standen daher im Keller oder im tiefer gelegten Erdgeschoss. Ein häufig zu beobachtendes Kennzeichen von Weberhäusern sind daher die nahe bei der Bodenoberfläche gelegenen Fenster.

Weberviertel

Um 1600 entstand die Untere Mühle mit dem neu angelegten Mühlbach. Der gleichmäßige Wasserstand im Kanal garantierte in den benachbarten Häusern eine gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit in tief gelegenen Räumen, ideale Voraussetzung für das Entstehen eines zusammenhängenden vor- industriellen Weberviertels am Mühlbach im Bereich von Froschgasse und Kirchgasse. Seine Gebäude bestehen bis heute.

Exportschlager

Die Gingener Weber fertigten Leintücher und das aus Baumwolle und Lein hergestellte Mischgewebe Barchent. Die Tücher kamen auf den Markt der Reichsstadt Ulm. Von Ulm aus wurden die Tücher – insbesondere der Barchent – nach Südeuropa und in den östlichen Mittelmeerraum verkauft. Die großen Textilfabriken, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts im Filstal entstanden, rekrutierten ihre Arbeiter aus den Reihen der Handweber. So verschwand dieses Handwerk bis zum Ende jenes Jahrhunderts.

12. Mittelsteinzeit bis heute: Menschen in Gingen

Von der Mittelsteinzeit zu den Kelten

Die ersten menschlichen Spuren auf der Gingener Gemarkung reichen bis in die Mittelsteinzeit (ab 10. Jtsd. v. Chr.) zurück. Zahlreiche archäologische Funde weisen auf keltisches Leben ab 200 v. Chr. auf der Gemarkung hin. Zwischen Gingen und Süßen lagen mehrere Gehöfte und zwei Viereckschanzen.

Claudia Messorina - erste namentlich bekannte Person im Filstal

Im Hinterland des Limes entstanden ab 150 n. Chr. zahlreiche römische Gutshöfe. Auf Gingener Areal stiftete die Gutsherrin Claudia Messorina zwei Weihesteine. Deshalb ist sie die erste namentlich bekannte Person aus dem Filstal.

Die Alamannen und ihre Nachfahren

Nach den Römern kamen die Alamannen. Auch Gingen ist eine ihrer Gründungen. In den nachfolgenden Jahrhunderten wuchs die Bevölkerung stetig, doch gab es immer wieder viele Opfer durch die Pest (14. Jh.), den 30jährigen Krieg (17. Jh.) und Hungersnöte (1772-74, 1786, 1815) zu beklagen. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte Gingen sich zum zweitgrößten Dorf im Ulmer Territorium entwickelt

Die Vertriebenen des 2. Weltkriegs

Am Ende des 2. Weltkrieges wurden viele Heimatvertriebene hier untergebracht. Sie wurden in die vorhandenen Häuser eingewiesen, bis sie eine eigene Unterkunft fanden. So wuchs die Bevölkerung schlagartig um rund ein Drittel an. Nach 1948 entstand ein völlig neuer Ortsteil nördlich der Kirche (Siedlungshäuser). Bis heute ist die zweckmäßige Architektur jener Zeit zu erkennen.

13. Innovative Unternehmen: Schlagwerk

In den 1950er und 1960er Jahren siedelten sich im Gewann untere Schorteile viele neugegründete Betriebe aus den Bereichen Textilindustrie, Maschinenbau, Holzverarbeitung und Baugewerbe an. Im Laufe der Jahrzehnte kristallisierten sich Maschinenbau und Metallverarbeitung als Schwerpunkte heraus. Im seit 1978 entstandenen Gewerbegebiet Immenreich gibt es metall- und holzverarbeitende Betriebe, mehrere Handwerker und Dienstleister sowie eine Spedition.

Schlagwerk GmbH

Die Entwicklung der Firma Schlagwerk steht für die Flexibilität und Innovationskraft der modernen Betriebe in Gingen, obwohl Schlagwerk als Hersteller von Musikinstrumenten einzigartig in der Gingener Gewerbelandschaft ist. Ihre Anfänge liegen in Giengen/Brenz. Dort startete 1982 in einer kleinen Werkstatt die Herstellung von Schlitztrommeln, Tempel- blocks und Effekt-Percussion. Als die Werkstatt aus den Nähten platzte, zog die Firma nach Geislingen/Steige.

In den 1980ern erkannte Gerhard Priel das Potenzial des „Cajon“, einer peruanischen Kistentrommel. Seither entwickelte der Betrieb dieses faszinierende Instrument stetig weiter.

Mit dem „Cajon la Peru“ schaffte sich Schlagwerk ein Aushängeschild, das heute in der „unplugged“-Musik und auf großen Konzertbühnen zu Hause ist. Aufgrund des erfolgreichen „Cajons“ vergrößerte sich die Firma zuerst 1994 in einer ehemaligen Gingener Kochlöffelfabrik und 2005 im modernen Hauptquartier im erweiterten Gewerbegebiet untere Schorteile. Mit neuen Modellen und innovativem Zubehör wurde das weitere Wachstum untermauert, so dass im Jahr 2014 in die Verdopplung der Produktionsfläche in dernunteren Schorteilen investiert wurde.

14. Herzstück der Mobilität: Bahnhof Gingen

Planung und Bau

Seit 1843 baute das Königreich Württemberg seine Haupteisenbahnlinien aus, so auch die Filstalbahn von Cannstatt nach Ulm. Sie entstand von 1845 bis 1850 und verband als erste durchgehende Strecke Neckar, Donau und später den Bodensee. Die notwendigen Grundstücke für die Gingener Trasse wurden 1846 gekauft, der Gingener Abschnitt entstand nach 1847. Schwierig gestaltete sich die Überwindung der 115 Höhenmeter zwischen Süßen und Geislingen. Aus diesem Grund wurde die Trasse ab Süßen (354 m ü NN) auf einem Damm mit gleichmäßiger Steigung an den Abhang des Hohensteins und Tegelbergs herangeführt und weiter in Richtung Geislingen (469 m ü NN) verlängert.

Für den Bau der Bahntrasse benötigte man einen Steinbruch, der oberhalb des neuen Bahnhofsgeländes am Hohenstein eingerichtet wurde. Er lieferte das Material für den Gingener Bahndamm und für alle weiteren Bauten bis Geislingen.

Nutzer

Von dem auf 394 Meter Höhe gelegenen Bahnhof pendelten von Anfang an Arbeiter zu den Fabriken im Filstal. Zunächst blieb Gingen die letzte Station bis Geislingen-Kuchen und Geislingen/West wurden später eingerichtet. Von hier aus verschickte man außerdem Eisenerz aus Kuchen und Altenstadt, dann die Waren der 1857 zwischen Kuchen und Gingen gegründeten Textilfabrik Staub und ab 1900 die Produkte der Gingener Holz-, Leder- und Kunststoffindustrie. Dazu war neben dem Bahnhof noch ein Güterbahnhof entstanden. Mit dem Siegeszug des Autos sank die Bedeutung des Gingener Bahnhofs. Zuerst wurde der Güterbahnhof in den 1970er Jahren geschlossen, dann der Bahnhof. Heute besitzt der Ort nur noch eine Haltestation.

15. Wasser als Energiespender: Antrieb der Industrie

Wehre und Wasserfälle

Ursprünglich gab es entlang der Gingener Fils vier Wehre bzw. Wasserfälle. Das erste Wehr liegt an der Gemarkungsgrenze zwischen Gingen und Kuchen. Weiter fluss- abwärts gab es den sogenannten Rossgumpen, ein hoher Wasserfall. Ein kleiner Wasserfall befand sich zwischen dem oberen Steg und der Brücke in der Bahnhofstraße. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte es noch ein großes Wehr gleich unterhalb dieser Brücke gegeben. Die drei letztgenannten Wasserfälle sind im Laufe der Zeit verschwunden oder in jüngster Zeit aus ökologischen Gründen beseitigt worden.

Energie

Seit dem 10. Jahrhundert wird Wasserkraft auf Gingener Gemarkung genutzt. Zur Herstellung von Kleie für das Kloster Lorsch benötigte man eine Mühle. Die notwendige Wasserkraft für den Antrieb des Mühlrades lieferte ein Mühlkanal (s. Tafel 5 ). In der Mitte des 19. Jahrhunderts wollte der Fabrikant Arnold Staub die Gingener Wasserkraft in einer neuen Fabrik im Ort nutzen. Staub hatte zuvor das Wasserrecht am Gingener Wehr und dem abzweigenden Mühlkanal erworben. Doch der Gemeinderat lehnte 1852 eine Anfrage ab. Deshalb entstand die neue Fabrik direkt oberhalb des Gingener Wehres auf Kuchener Gemarkung. Staub plante noch mehr Fabriken. So sollte eine weitere an der Stelle des heutigen Gingener Rathauses entstehen, denn dort existierte noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts ebenfalls ein Wehr. Weil Staubs Fabriken bankrott gingen, wurden die Pläne nicht mehr umgesetzt.