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Spitzname "Schnapper"

Für die Erklärung des Spitznamens "Schnapper" gibt es verschiedene Versionen; die plausibelste geht wohl auf eine Episode zurück, die sich vor 100 Jahren ereignete:

Wie fast alle Städte und Gemeinden war auch Gingen darum bemüht, für seine Bürger das wichtigste Lebensmittel - das Trinkwasser - stets zur Verfügung zu haben. Schon früh erkannten die Verantwortlichen den kontinuierlich steigenden Wasserbedarf und sie versuchten, der Entwicklung durch die Erschließung und Fassung neuer Quellen Rechnung zu tragen. Im Rahmen dieser Bemühungen wurde auch die Sieben-Brunnen-Quelle in die Gingener Wasserversorgung einbezogen: Wohl wissend, daß sie unterhalb der Hunnenburg auf Kuchener Markung entspringt, ging man ganz schnell (und heimlich) daran, sich die Fassungsrechte gegen eine Jahrespacht von 5 Mark bei der Staatsverwaltung eintragen zu lassen. Der Überlieferung zufolge setzte der Gingener Schultes am 3. Mai 1887 gerade die Unterschrift unter das Dokument, als die Vertreter der Nachbargemeinde das Amt betraten, um ihre Ansprüche geltend zu machen.

Am 3. Januar 1890 faßte der Gemeinderat den Grundsatzbeschluß, bei einem Kostenvoranschlag von 41.300 Mark die Wasserleitung zu bauen. Schon am 25. Januar des gleichen Jahres wurde die Entscheidung so erweitert, daß der ganze Ort "vom alten Schulhaus bis zum Bahnhof" an die Leitung angeschlossen und die "Hausanschlüsse von der Hauptleitung bis zum Gebäude" auf Kosten der Gemeinde erfolgen sollten. Diesem äußerst weitsichtigen Beschluß gingen sicher viele Diskussionen voraus, würde die geplante Maßnahme den Haushalt der Gemeinde doch auf Jahrzehnte hinaus und über die Jahrhundertwende hinweg belasten. Die inzwischen auf 60.000 Mark gestiegenen Kosten sollten durch eine Schuldenaufnahme in Höhe von 50.000 Mark mit einer Laufzeit von 50 Jahren und mit Hilfe eines Zinslosen Darlehens in Höhe von 11.000 Mark aus dem "Allgemeinen Kapitalvermögen (AKV)" der Gemeinde finanziert werden. Das AKV bestand damals vor allem aus dem Waldbesitz Gingens. Um zu dem Geld zu kommen, mußte eine "Sonderration" Eichen gefällt werden, die nach Hamburg verkauft und dort für den Schiffsbau verwendet wurde.

Der Wasserleitungsbau im Ort verlief planmäßig und zügig: Am 26. März 1890 wurden die Rohre bestellt und im November 1890 die Arbeiten beendet. Der Gemeinderat beschloß am 10. November 1890: "Morgen nachmittag, 4 Uhr, wird nach Fertigstellung der Wasserleitung auf dem Bahnhof mit Böller geschossen und die Auslagen hierfür auf die Gemeindekasse übernommen". Der Anlaß wurde anschließend im "Lamm" gebührend gefeiert; die Arbeiter und Fuhrleute erhielten ein Vesper, für das die Gemeindekasse 70 Pfennig pro Person ausgab. Als das erste Wasser aus den Leitungen floß, freuten sich die Planer, die das Projekt erdacht, die Gemeinderäte, die die Verantwortung für eine mutige Maßnahme getragen und die Handwerker, die die Arbeiten ausgeführt hatten. Am meisten aber freuten sich alle, die den Kuchenern die Rechte an der Sieben-Brunnen-Quelle mit einem raffinierten Schachzug weggeschnappt hatten. Deshalb macht es den Gingenern auch bis heute - über 100 Jahre danach - wenig aus, wenn sie landauf landab als "Schnapper" bezeichnet werden.